Letztes Update: 15. August 2024
Recycling von Müllverbrennungsasche ermöglicht die Gewinnung wertvoller Metalle und deren Einsatz in der Zementproduktion. Das Projekt EMSARZEM zeigt, wie mineralische Fraktionen weiterverwertet werden können, anstatt auf Deponien zu landen.
Recycling von Müllverbrennungsasche ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. In Deutschland wurden im Jahr 2022 etwa 25 Millionen Tonnen Abfall in Verbrennungsanlagen thermisch behandelt. Dabei entsteht eine erhebliche Menge an Asche, die bisher größtenteils auf Deponien landet. Doch diese Asche enthält wertvolle Metalle wie Kupfer, Silber und sogar Gold. Ein neues Projekt namens EMSARZEM zeigt, dass es möglich ist, diese Metalle zu extrahieren und die verbleibende mineralische Fraktion als Rohstoff für die Zementherstellung zu nutzen.
Ein Abbau von Kupfererz wird heute ab einem Mindestgehalt von 0,3 Prozent als wirtschaftlich angesehen. Interessanterweise enthält die Feinfraktion der Müllverbrennungsasche durchschnittlich 0,3 bis 0,5 Prozent Kupfer. Das bedeutet, dass die Gewinnung von Kupfer aus dieser Asche wirtschaftlich sinnvoll sein kann, vorausgesetzt, die verbleibende mineralische Fraktion wird ebenfalls weiterverwertet. Hier setzt das Projekt EMSARZEM an, das von der Universität Duisburg-Essen und Partnern aus verschiedenen Branchen entwickelt wurde.
Unter der Leitung der GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH haben insgesamt neun Partner ein Verfahren entwickelt, das die Asche in verschiedenen Stufen mahlt und unterschiedliche Wertstoffe extrahiert. Die Metalle werden weitestgehend von der mineralischen Fraktion abgetrennt und wieder in die Metallproduktion übernommen. Der deutlich größere Rest, das Mineralgut, wird gesäubert und als Rohstoff der Zement- und Betonproduktion zugeführt oder als Ersatz für natürliche Gesteinskörnungen in Betonanwendungen genutzt.
Im vergangenen Juli wurde der EMSARZEM-Prozess im Industrieformat getestet und verlief erfolgreich. „Mit diesem Prozess können aus einer ursprünglich wertlosen Menge – wertlos deshalb, da sie im Abfall extrem fein verteilt ist –, theoretisch 8.000 Tonnen pro Jahr eines Kupferkonzentrates separiert werden. Darin wären ca. 2.800 Tonnen Kupfer, 20 Tonnen Silber und 100 Kilogramm Gold enthalten“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Deike von der Universität Duisburg-Essen.
Die Gewinnung dieser Metalle wäre jedoch nur dann wirtschaftlich möglich, wenn die mineralische Fraktion auch verwertet werden kann. Das Team von Prof. Dr. Jutta Geldermann (Produktionsmanagement/UDE) führt Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch und erstellt die Ökobilanz dieses Prozesses. „Das Projekt EMSARZEM trägt mit dazu bei, durch die thermische Abfallverwertung zukünftig Rohstoffe zu gewinnen, die sonst unwiederbringlich verloren wären“, erklärt Dr. Ragnar Warnecke, der Geschäftsführer der GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH.
Der Einsatz von Müllverbrennungsasche als Rohstoff für die Zementherstellung ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Theoretisch kann die MV-Asche im Straßen- und Erdbau als Ersatzbaustoff eingesetzt werden, was aber 2020 nur zu ca. 17 Prozent geschehen ist. Der größte Teil endet noch immer im Deponiebau. Durch den EMSARZEM-Prozess könnte sich dies ändern, da die Asche nicht nur als Ersatzbaustoff, sondern auch als wertvolle Ressource für die Zementproduktion genutzt werden kann.
Die Zementindustrie spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwertung der mineralischen Fraktion der Müllverbrennungsasche. Durch die Nutzung dieser Asche als Rohstoff können natürliche Ressourcen geschont und die Umweltbelastung reduziert werden. Zudem bietet dies eine wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, die Kosten für die Entsorgung der Asche zu senken und gleichzeitig wertvolle Metalle zu gewinnen.
Das Recycling von Müllverbrennungsasche bietet sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile. Durch den EMSARZEM-Prozess können wertvolle Metalle wie Kupfer, Silber und Gold aus der Asche extrahiert und die verbleibende mineralische Fraktion als Rohstoff für die Zementherstellung genutzt werden. Dies trägt nicht nur zur Schonung natürlicher Ressourcen bei, sondern bietet auch eine wirtschaftlich attraktive Lösung für die Entsorgung der Asche. Der erfolgreiche Praxistest im Industrieformat zeigt, dass dieser Ansatz zukunftsweisend ist und das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir mit Müllverbrennungsasche umgehen, grundlegend zu verändern.
Das Recycling von Müllverbrennungsasche ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Anstatt die Asche auf Deponien zu entsorgen, kann sie zur Herstellung von Zement verwendet werden. Dies reduziert nicht nur den Abfall, sondern auch den Bedarf an natürlichen Rohstoffen. Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Praktiken ist die klimaneutrale Wärmeversorgung Norderstedt. Hier wird gezeigt, wie innovative Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen können.
Die Verwendung von Müllverbrennungsasche im Zement ist ein faszinierendes Beispiel für Kreislaufwirtschaft. Es zeigt, wie Abfallprodukte in wertvolle Ressourcen umgewandelt werden können. Ein weiteres interessantes Thema in diesem Kontext ist das passender Stromtarif für flexible Verbraucher. Flexible Stromtarife können helfen, den Energieverbrauch zu optimieren und Kosten zu sparen.
Durch die Integration von Müllverbrennungsasche in die Zementproduktion wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Bauindustrie revolutioniert. Diese innovative Methode könnte in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Wenn du mehr über umweltfreundliche Technologien erfahren möchtest, könnte dich auch das Thema umweltfreundlich grillen ohne tropenholz interessieren. Hier erfährst du, wie du beim Grillen auf nachhaltige Materialien zurückgreifen kannst.