Letztes Update: 11. August 2024
Der Artikel beleuchtet die Bedeutung der richtigen Dämmung für Ihr Zuhause. Es werden verschiedene Dämmstoffe vorgestellt und deren Vorteile erläutert. Ziel ist es, Ihnen bei der Auswahl des besten Dämmstoffes zu helfen, um sowohl den Energieverbrauch zu minimieren als auch den Wohnkomfort zu maximieren.
Egal, ob Sommer oder Winter: Eine effektive Dämmung ist das ganze Jahr über entscheidend. Sie senkt die Energiekosten drastisch, trägt zur Werterhaltung der Immobilie bei und schafft komfortables und nachhaltiges Wohnen. Aber: Wie dämmt man richtig? Welche Dämmstoffe eignen sich am besten? Und: Wann lohnt sich eine Dämmung? Antworten auf diese und andere Fragen liefert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute im nächsten Teil einer Serie – im Zusammenhang mit ihrer nationalen Informationskampagne „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“. Sie soll einen kompakten und unabhängigen Überblick zum Thema Sanierung vermitteln. Adressaten sind Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die ihre Ein- oder Zweifamilienhäuser energetisch fit für die Zukunft machen wollen – von Dämmung bis Photovoltaik.
Ein Haus mit kaum oder gar ohne Dämmung birgt das ganze Jahr über Tücken. Im Winter wird es eiskalt, die Heizkosten schießen in die Höhe. Im Sommer hingegen ist es oft unerträglich heiß. „Ein schlecht gedämmtes Haus beeinträchtigt den Komfort und führt zu hohen Energiekosten, geringerer Energieeffizienz und seit dem verpflichtenden Energienachweis beim Verkauf eines Hauses letztlich zu einem sinkenden Immobilienwert“, sagt DBU-Referent Andreas Skrypietz. Die beste Dämmung für das Zuhause hänge von verschiedenen Faktoren ab: etwa Standort, Budget, persönliche Präferenzen, Umweltfreundlichkeit und örtliche Bauvorschriften. Auch Dämmwirkung, Brandschutz, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Langlebigkeit der Materialien sollten vor der Sanierung überlegt werden. Eine unabhängige Energieberatung helfe dabei, die beste Dämmstrategie für das eigene Zuhause zu entwickeln. Die Kosten für die Energieberatung können dabei mithilfe einer Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Qualifizierte Energieberatung ist zu finden unter www.energie-effizienz-experten.de. Den Antrag auf eine geförderte Energieberatung muss die Hauseigentümerin oder der Hauseigentümer selbst stellen.
Vom Dach über Fassaden bis hin zum Keller: Dämmung ist in verschiedenen Variationen und an unterschiedlichen Stellen eines Gebäudes möglich. Das Dachdämmen ist zum Beispiel entscheidend für ein energetisch saniertes Haus, da warme Luft nach oben steigt und über das Dach entweichen kann. Ist das Dachgeschoss ausgebaut (oder bewohnt) müssen die Dachschrägen gedämmt werden. Ist es nicht bewohnt, reicht es, die oberste Geschossdecke zu dämmen. Dies ist meistens kostengünstiger. Wichtig: „Der Zugang zum Dachboden muss auch gedämmt werden“, so Skrypietz. Für Dächer werden üblicherweise flexible, weiche Materialien wie Mineralwolle oder Naturdämmstoffe, Zellulose oder Hanfwolle verwendet. Auch eine Holzfaserdämmung eignet sich. „Vor die Dämmung – also zur warmen Seite hin – sollte eine geeignete sogenannte Dampfbremse eingebaut werden“, betont Skrypietz. Bei einer Fassadendämmung wiederum werden Dämmplatten an der Außenseite der Fassade angebracht. Diese Platten werden mit einem Putz oder einer Verkleidung versehen. Dadurch wird die Wärme im Gebäude gehalten. Verwendete Materialien sind oft Styroporplatten oder Mineraldämmplatten. „Eine nachhaltige Alternative ist zudem die Holzweichfaserplatte“, so Skrypietz. Eine weitere Option bietet die Isolierung der Kellerdecke, um Wärmeverluste nach unten zu minimieren. Für die Dämmungen werden häufig Mineralfaser- oder Styroporplatten eingesetzt. Ist der Keller zu niedrig, sollten Dämmstoffe mit einer größeren Dämmwirkung eingesetzt werden. Diese sind zwar teurer, erzielen aber mit einer dünneren Dämmschicht die gewünschte Wirkung. Schließlich gibt es noch die Rohrdämmung. Dabei werden die Warmwasserleitungen mit Dämmmaterialien umwickelt. Hier eignen sich Mineralwolle oder Schaumstoffe wie Polyethylen und Kautschuk.
Die gängigsten, schwer entflammbaren Dämmmaterialien sind Mineralwolle (Steinwolle und Glaswolle), Polystyrol und Polyurethan. Steinwolle bietet den besten Brandschutz. Einige Dämmmaterialien sind durch chemische Behandlung wasserabweisend. Ein Beispiel dafür ist Perlite – ein vulkanisches Gestein, das hydrophobiert wird und in Hohlräume zur Dämmung eingeblasen werden kann. Im Gegensatz zu anderen Materialien wie Mineralwolle, die ihre Isoliereigenschaften verlieren, wenn sie feucht werden, behält hydrophobierte Perlite seine Dämmeigenschaften auch bei Feuchtigkeit. Skrypietz empfiehlt zudem Naturdämmstoffe wie Hanf, Holzfaserplatten, Jute, Kokos und Zellulose. „Diese sind nicht nur umweltfreundlich, sondern weisen auch gute Dämmeigenschaften auf“, so Skrypietz. „Auch Schafswolle ist eine nachhaltige Option. Sie nimmt Feuchtigkeit auf, ohne an Dämmwirkung zu verlieren.“ Zusätzlich gibt es noch Aerogele, die aus einem Netzwerk von Nanopartikeln bestehen und extrem leicht und luftig sind. Aufgrund ihrer mikrostrukturellen Eigenschaften können Aerogele Wärme sehr schlecht leiten, weshalb sie äußerst effiziente Dämmstoffe sind. Sie wurden ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt und können biobasiert sein, wie etwa ein Projekt des Startups aerogel-it aus Osnabrück zeigt, das von der DBU unterstützt wird.
„Stehen Sanierungsarbeiten an den Außenbauteilen an, sind direkt eine energetische Modernisierung oder zusätzliche Dämmmaßnahmen in Betracht zu ziehen“, so Skrypietz. Die zusätzliche Dämmung helfe, Wärmeverluste zu reduzieren. Staatliche Zuschüsse gibt es sowohl für eine umfassende Sanierung als auch für einzelne Maßnahmen wie Wärmedämmung, Erneuerung von Fenstern und Türen oder eine neue Heizung. Energetische Sanierungsmaßnahmen werden aktuell mit einem Zuschuss von 15 Prozent der Kosten gefördert. Ist ein individueller Sanierungsplan (iSFP) vorhanden, erhöht sich der Zuschuss auf 20 Prozent. Die maximal förderfähigen Ausgaben pro Wohneinheit betragen 30.000 Euro, die sich – mit iSFP-Bonus – auf 60.000 Euro verdoppeln können. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für Komplettsanierungen, während das BAFA Zuschüsse für einzelne Maßnahmen gewährt.
Die richtige Dämmung ist ein wichtiger Faktor für ein energieeffizientes Zuhause. Sie hilft nicht nur, Heizkosten zu sparen, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Eine gut geplante Dämmung kann den Energieverbrauch erheblich senken und somit die Umwelt schonen. Dabei ist es wichtig, die verschiedenen Dämmstoffe und ihre Eigenschaften zu kennen, um die beste Wahl für Ihr Zuhause zu treffen.
Ein weiterer Aspekt, den Sie in Betracht ziehen sollten, ist die Nutzung von Wärmepumpen. Diese Technologie kann in Kombination mit einer guten Dämmung besonders effektiv sein. Es gibt jedoch viele Missverständnisse rund um Wärmepumpen. Um mehr darüber zu erfahren, können Sie die häufige Irrtümer Wärmepumpe aufdecken und sich umfassend informieren.
Photovoltaikanlagen sind eine weitere Möglichkeit, Ihr Zuhause energieeffizienter zu gestalten. Sie wandeln Sonnenlicht in Strom um und können so Ihre Energiekosten weiter senken. Doch es gibt Unterschiede zwischen Photovoltaik und Solarthermie, die Sie kennen sollten. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über die Unterschiede Photovoltaik Solarthermie.
Auch die Wahl des richtigen Anbieters für Photovoltaikanlagen ist entscheidend. Ein guter Anbieter kann Ihnen helfen, die optimale Lösung für Ihr Zuhause zu finden und die Installation reibungslos durchzuführen. Erfahren Sie mehr über die besten Anbieter in Deutschland in unserem Beitrag über Photovoltaikanlagen Anbieter Deutschland.
Durch die Kombination von Dämmung, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen können Sie Ihr Zuhause nicht nur energieeffizienter, sondern auch nachhaltiger gestalten. Dies trägt nicht nur zur Senkung Ihrer Energiekosten bei, sondern auch zum Schutz der Umwelt.